Das Schöne an der 5-Elemente-Küche ist, dass nichts verboten ist. Trotzdem weiß man hier, dass jedes Lebensmittel eine Wirkung hat. Diese Wirkung ist zwar oft nur subtil, wird aber in der 5-Elemente-Ernährung gezielt eingesetzt, um die Konstitution des Einzelnen zu stärken.
Alle Lebensmittel sind erlaubt, aber von Brot wird abgeraten! Warum ist das so? Wo Brot doch so lecker ist und auch so praktisch! Da haben wir es: es ist praktisch! Sprich es ist das älteste Fastfood der Welt!
Wie schon auf meiner Seite 5-Elemente-Ernährung erwähnt, benötigt unser Körper mind. 30% seiner Energie für Verdauungsvorgänge, deshalb ist das Ziel der 5-Elemente-Ernährung, das Essen so zuzubereiten, dass möglichst wenig Energie fürs Verdauen gebraucht wird. Und Brot ist relativ schwer zum Verstoffwechseln.
Viel Brot zu essen, bedeutet, dass du deinen Stoffwechsel auf Dauer verlangsamst. Das kann irgendwann in Übergewicht und ständigen Verdauungsstörungen enden.
Das wissen auch die Anhänger der Paleo-Ernährung und deshalb sagen sie: einfach gar kein Getreide mehr essen ist die Lösung. Das ist natürlich nicht die Lösung, denn damit beraubst du dich selber einer Menge wichtiger Nährstoffe und Mineralien (zumindest wenn du ein Sympathikus-, ein Beta- oder ein ausgewogener Stoffwechseltyp bist).
Das schwer verdauliche am Brot ist die Phytinsäure, die im Getreide enthalten ist. Also je vollkörniger das Brot ist, desto schwerer verdaulich. Phytinsäure schützt das Getreide vor Fressfeinden und vorm vorzeitigen Auskeimen, sprich wenn es noch zu kalt und zu trocken zum Gedeihen für die Pflanze ist. Erst wenn das Korn mind. 8 Stunden bei über 18°C im Feuchten lag, keimt es aus, weil die Phytinsäure damit zum großen Teil abgebaut wurde.
Vollkornbrot, das gerade mal 1 Stunde gegangen ist und dann 1/2 Stunde gebacken wurde, beinhaltet noch die volle Ladung Phytinsäure. Brot aus Weißmehl enthält lang nicht so viel Phytinsäure und ist deshalb bekömmlicher, dafür fehlen hier die Mineralien und Nährstoffe. Schon früher erfanden die Menschen prima Zubereitungsmethoden zum Bekömmlichmachen des Korns, wie lange Sauerteigführung über mind. 2 Tage hinweg, sie buken Brot aus gekeimten Getreide oder schälten das Korn vor dem Verarbeiten und sie aßen das Brot altbacken, nicht frisch.
Außerdem war Brot früher teuer und wurde oft einfach nur als trockener Kanten in die Suppe gestippt. So ist Brot essen bekömmlich!
So wie wir Brot heutzutage verkonsumieren, ist es leider nicht bekömmlich. Die Qualität des Brotes aus billigen Bäckereiketten möchte ich hier gar nicht erwähnen, auch Biobrot wird unbekömmlich, wenn man zuviel und ständig davon isst.
Morgens Brot mit Marmelade, mittags ein überbackenes Baguette mit Salat und abends Brot mit Wurst und Käse: das überfordert unser Milz-Qi, es wird zu sehr heruntergekühlt und verschleimt. Wenn du dich so ernährst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du irgendwann (und sei es erst Jahre später) schleichend und stetig zunimmst und mehr und mehr an Verdauungsstörungen leidest.
Aber was kannst du anstelle von Brot essen, um das Milz-Qi (deine Transformationskraft) zu stärken?
- Gekochtes Essen aus frischen Zutaten Brotmahlzeiten bevorzugen
- Warmes Frühstück essen, z.B. den wärmenden Haferporridge oder die Hirse mit Obstkompott aus meinem Blog
- Wenn du von Getreidebrei nicht lange satt bist, bist du mit großer Wahrscheinlichkeit ein Eiweißtyp und solltest mehr Nüsse oder ein gekochtes Ei oder Rührei mit gedämpften oder gebratenem Gemüse zum Frühstück essen
- Ein Glykotyp kann gerne auch Geschnetzeltes mit Gemüse gebraten zum Frühstück essen
- Einfach Reste vom Vortag fürs Frühstück warm machen
- Vollkorngetreide (auch Vollkornreis) vor dem Kochen mind. 8 Stunden einweichen und das Einweichwasser wegschütten
- Wenn schon Brot, dann toaste es und esse kein ganz frisches Brot
- Esse Brot zusammen mit Suppe und nicht in Kombination mit Wurst oder Käse
- Falls du Brot selber bäckst, gebe verdauungsfördernde Gewürze wie Kümmel, Fenchel, Koriander, etc. hinein, trotzdem sollte auch dieses Brot nicht zu oft, zu viel und ganz frisch gegessen werden
Aber das kostet alles mehr Zeit, sagst du! Genau, stimmt, so ist das. Durch unser modernes Leben muss der Alltag praktisch durchorganisiert sein und für gutes und bekömmliches Essen ist keine Zeit mehr übrig.
Für mich ist das eine Frage der Prioritäten: ich stehe eine halbe Stunde früher auf, um meinen warmen Frühstücksbrei zu kochen. Ich gebe mittags mehr Geld aus, weil ich ein anständig gekochtes Essen möchte, kein belegtes Baguette vom Bäcker. Und ich erlebe die Zeit, die ich mit Essen oder Kochen verbringe sehr bewusst und genieße sie, weil sie meinen auch stressigen Alltag unterbricht und eine ganz andere Energie hineinbringt.
hallo.
brot als fast food zu bezeichnen finde ich grundsätzlich falsch (industrieware möcht ich jetzt dabei nicht bewerten). ein gutes brot braucht sehr viel zeit. ein lebensmittel in dem klar ist, dass kohlehydrate drinnen sind kann man bewusster einrechnen im täglichen konsum als wirkliches fadt food und soft drinks und und und. versteckte zucker sind jedem ein begriff.
unser brotkonsum ist auch die letzten jahrzehnte gesunken und die menschheit ist fetter geworden.
lg chris
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Hallo lieber Chris,
du hast sicher recht, wenn du von einem aus hochwertigen Zutaten gut gemachtem Brot sprichst. Gutes Brot braucht Zeit. Brot als das „älteste Fastfood der Welt“ zu bezeichnen, kommt daher, dass es Brot schon ewig gibt, wird ja schon in der Bibel erwähnt. Wer keine Zeit oder Gelegenheit zum Kochen hat, greift auf ein Stück Brot zurück, weil das vorrätig ist. Ein Stück gutes Brot in Kombination mit Suppe, Eintopf etc. ist überhaupt kein Problem. Von der Qualität der Industrieware will ich auch nicht reden.
Das Problem liegt aus Sicht der 5-Elemente-Ernährung darin, wie heutzutage Brot gegessen wird. Morgens Toastbrot mit Marmelade, Butter, Käse… mittags belegtes Baguette… abends Vesper mit Wurst und Käse, wenn so der Alltag aussieht, ist das einfach zu viel ERD-Element auf einmal und behindert langfristig die Stoffwechselvorgänge. Eine Mahlzeit aus natürlichen Zutaten, frisch gekocht ist immer die bessere Alternative zu einer Brotmahlzeit.
Warum viele Menschen immer dicker werden hat viele verschiedene Gründe und würde hier den Rahmen sprengen (im wahrsten Sinne), ich denke auch, lieber ein Stück gutes hochwertiges Brot essen als eine industriell hergestellte Fertigmahlzeit mit vielen Zusatzstoffen und verstecktem Zucker.
Liebe Grüße Ruth
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